Am Sonntag fand die Podiumsdiskussion der Bürgermeisterkandidat*innen für Waakirchen in fast schon rekordverdächtiger Runde statt: sechs Bewerber*innen stellen sich für das Amt zur Wahl. Auch unsere Bürgermeisterkandidatin Cornelia Riepe konnte bei der Veranstaltung der Tegernseer Zeitung und der Kolpingfamilie Waakirchen-Schaftlach von ihren neuen Ideen überzeugen.
„Ich habe in den letzten Jahren
die Gemeindepolitik von außen beobachtet. Es ist viel Gutes erreicht worden, in
einigen Bereichen sehe ich dringenden Handlungsbedarf, vor allem bei der
Beteiligung von uns Bürger*innen und der Transparenz“, erklärt Cornelia Riepe
dabei ihren Schritt in die Kommunalpolitik. „Es ist außerdem an der Zeit, dass unser grüner Gedanke Einzug
hält.“
„Auch hier vor Ort sehen wir, wie wichtig der Klimaschutz
ist.“ Die Grüne Ortsgruppe hat deshalb alle Themen und Ziele nach sozial-ökologischen
Gesichtspunkten erarbeitet. „Wir leben das nach innen und tragen es nach
draußen“, erklärt unsere Bürgermeisterkandidatin über die Zusammenarbeit mit
ihrem Team für die Verwirklichung der Grünen Ideen.
Fahrradverkehr endlich fokussieren
„In Piesenkam wurden Grundstücksbesitzer teilweise nicht mal
gefragt, ob sie Grund für einen Fahrradweg hergeben würden“, konstatierte
Cornelia Riepe den bisher geringen Stellenwert des Fahrradverkehrs in der
Gemeindepolitik. „Wir haben als Grüne vorweg schon von einigen Landwirten Zustimmung signalisiert bekommen.“
„Natürlich löst der Fahrradverkehr
allein nicht unser Verkehrsproblem. Aber wenn wir von einem Gesamtkonzept
sprechen, ist das Fahrrad eben ein nicht unwesentlicher Baustein davon“,
erklärt unsere Bürgermeisterkandidatin auf Einwand eines Mitbewerbers. „Wir
müssen alle Mobilitätsarten zusammendenken und auch unseren Nahverkehrsplan
umsetzen, der unter unserem Landrat Wolfgang Rzehak aufgestellt wurde.“
Auch wenn Cornelia Riepe und der Grünen Ortsgruppe die
immensen Probleme der Ortsdurchfahrt in Waakirchen bewusst sind („die Lärm- und
Abgasbelastung, die Zweiteilung des Ortes durch die Straße“), hinterfragt sie
den Sinn einer Umfahrung mit jahrzehntelanger Planungs- und Bauphase und einem
erheblichen Eingriff in die Landschaft. „Man muss auch immer bedenken: Jede neue
Straße erzeugt wieder mehr Verkehr.“
Wichtig ist ihr aber, dass letztendlich die Bürger*innen
über die Umfahrung mitentscheiden sollen.
Alle Ortsteile miteinbeziehen
Bei der Ortsentwicklung ist Cornelia Riepe wichtig, alle
Ortsteile zu berücksichtigen. „In Piesenkam und Marienstein fehlt eine
Wirtschaft“, weiß Riepe. „Nachholbedarf sehe ich beispielsweise auch in
Schaftlach, dort bräuchte es wieder einen Wertstoffhof.“
„Der Druck ist definitiv da“
Einen weiteren Themenschwerpunkt setzten Heimatzeitung und
Kolping beim Thema Wohnen. Cornelia Riepe erkennt hier: „Ich sehe, dass wir uns
dringend um Wohnraum kümmern müssen. Mir fehlt aber hier auch der Blick aufs
Ganze: In unserer Nähe sind der in Zukunft weiter wachsende Großraum München
und das teure Tegernseer Tal, dadurch ist definitiv auch Druck in unserer
Gemeinde zu spüren.“
Auch für Riepe leistet die Waakirchner
Wohnungsbaugesellschaft einen wichtigen Beitrag für bezahlbaren Wohnraum in der
Gemeinde. „Aber wir sehen auch, dass es nicht reicht.“ Als weitere Möglichkeit
schweben der grünen Bürgermeisterkandidatin Einheimischenmodelle vor.
„Grundsätzlich muss das Ziel sein, dass die Gemeinde keinen
Grund mehr hergibt“, erklärt Riepe. Sie schlägt vor, Baugrund an Einheimische
stattdessen über Erbpacht zu vergeben. „Das macht einfach mehr Sinn.“
Grüne Waakirchen-Schaftlach: Dörflichen Charakter
erhalten
„Wir müssen uns ganz gut
überlegen, wo wir hinwollen. Wir Grünen wollen, dass unsere Gemeinde dörflich
geprägt bleibt; in Zusammenarbeit mit unseren Gemeindebürgern, den Vereinen und
den Unternehmen“, stellt Riepe ihre Vision für die zukünftige Entwicklung der
Gemeinde vor.
„Mit mir als Bürgermeisterin wird die Gemeinde transparent
sein“
„Jede*r soll sich wirklich mitgenommen fühlen“, stellt
Cornelia Riepe ihren Ansatz für mehr Transparenz in Gemeindepolitik und Rathaus
vor. Die Bürger*innen sollen nicht alle Informationen und Sitzungstermine
mühsam zusammensuchen müssen: „Die Gemeinde muss näher zum Bürger und zur
Bürgerin hinrücken.“ Sie brachte einen gemeindlichen Newsletter zu den
Gemeinderatssitzungen ins Spiel.
„Dem Bürgerbegehren zur Ortsmitte müssen Bürgermeister*in
und Gemeinderat gerecht werden“, findet Cornelia Riepe. „Im neuen Gemeinderat
sollte jede*r hinter der Einbindung der Bürger*innen stehen – nicht nur bei
diesem Thema.“ Bei der Bürgerbeteiligung zur Ortsmitte ist Riepe wichtig, alle
Bevölkerungsschichten und -gruppen repräsentiert zu wissen. „Alle Mitbürger*innen
sollten sich vertreten fühlen.“ Der Diplom-Juristin ist es aber auch wichtig,
dass alle ergebnisoffen in die Gespräche gehen.