Herausforderung Besucherlenkung

Exkursion mit Ranger und Abgeordnetem im Mangfallgebirge

Die Zahl der Wanderer und Touristen in den Bergen rund um den Tegernsee steigt kontinuierlich. Grund genug für den Ortsverband der Grünen „Tegernseer Tal“ sich mit dem Thema Besucherlenkung zu beschäftigen. Mit dem Abgeordneten und tourismuspolitischen Sprecher der grünen Landtagsfraktion, Christian Zwanziger, sowie dem Ranger Alexander Römer war der Wallberg Ziel einer Exkursion.

Natur und Umweltschutz

Gerade zur Brut- und Aufzuchtzeit bedürfen Wildtiere besonderer Ruhe. Daher sollten Schutzgebiete nicht betreten werden, erklärt Alexander Römer. Aufgabe des Rangers ist es, Wanderer zu sensibilisieren, auf die Natur zu achten und sie zu schützen.

Die meisten Besucher sind einsichtig, wenn Römer auf Betretungsverbote in Schutzgebieten hinweist oder Tipps zum richtigen Verhalten in der Natur gibt. Nur etwa fünf Prozent der Wanderer und Biker sind uneinsichtig und verhalten sich rücksichtslos.
Dann ist Römer um seine hoheitlichen Befugnisse froh, wenn er z.B. Personalien aufnehmen, Fahrräder beschlagnahmen oder Platzverweise erteilen kann. Dies alles ist allerdings die Ausnahme.

„Unsere Berge sind kein Sportgerät. Jeder sollte sich bewusst sein, dass er durch das Wohnzimmer von Tieren und Pflanzen spaziert und sich entsprechend verhalten“, so Thomas Tomaschek, Sprecher des Grünen Ortsverbands.

Zu den Aufgaben der Ranger gehören auch die Beobachtung und Überwachung der Wildtiere und Pflanzen. Ihr Wissen geben sie gerne an Schüler weiter. Von klein an sollen Kinder das richtige Verhalten und den Umgang mit der Natur erlernen. 2.000 verschiedene Pflanzen und 1.400 Tierarten sind im Mangfallgebirge beheimatet. Die beiden Ranger betreuen ein Gebiet von 752 km². Zum Vergleich: der Nationalpark Berchtesgaden hat eine Fläche von 210 km² und wird von 15 Rangern betreut.

Besucherlenkung: Verkehr, Umwelt, Tourismus

Die Besucherlenkung habe weitreichende Folgen für Verkehr, Umwelt und Tourismus, so der grüne Landtagsabgeordnete Christian Zwanziger. Die Kunst sei es, jeden der drei Bereiche miteinzubeziehen. Besucherströme müssen schon bei der Anreise ins Zielgebiet gelenkt werden, z.B. durch attraktive Angebote des öffentlichen Nahverkehrs. Dazu zählen auch: Taktverdichtungen, die Anbindung an Wanderparkplätze und die Modernisierung der Infrastruktur. Informationen per App sind dabei hilfreiche Instrumente, um über Parkplätze, Staus und alternative Ziele zu informieren.

Der Zuzug in die Landeshauptstadt geht ungebremst weiter, vor allem junge Menschen ziehen nach München. So werden auch immer mehr Touristen und Tagesausflügler Ruhe und Erholung in der Natur suchen. Umso wichtiger ist eine funktionierende Besucherlenkung und Sensibilisierung zum Wohle der Natur, der Besucher und nicht zuletzt, der Bevölkerung vor Ort.

Bild v.l.: Claudius Rafflenbeul-Schaub, Gerlinde Baun, Karl Schönbauer, Markus Zander, Christian Zwanziger (MdL), Hans-Gerd Lau, Alexander Römer (Ranger), Thomas Tomaschek, Marina Schwille, Heinz Panradl und Renate Storch