Fast hundert Menschen aus pädagoschen und therapeutischen Berufen waren gekommen, um sich einen Tag lang damit zu beschäftigen, wie seelische Gesundheit für Kinder bewahrt und wie seelischer Erkrankung begegnet werden kann. Die aktuellen Nöte von Jugendlichen und jungen Erwachsenen standen im Fokus des Fachtages, den Frau Frank als Vorsitzende des Steuerungsverbund für psychische Gesundheit in Miesbach organisierte.
Es war gelungen, mit Prof. Dr. Manfred Spitzer einen der führenden Gehirnforscher und Neurowissenschaftler für den Hauptvortrag zu gewinnen: „Corona betrifft junge Menschen auch wenn sie nicht krank werden.“ In einem Feuerwerk aus wissenschaftlichen Studien untermauerte er seine These: intensiver Handygebrauch führt bei Kindern zu schweren Schäden. Stattdessen plädierte er für das Spielen im Freien, für körperliche, soziale und sinnesorientierte Erfahrungsangebote, die das Gehirn fit machen. Das klingt altmodisch, ist aber noch immer die wichtigste Ausstattung für Heranwachsende.
Weitere Vorträge zu Depression, Suizidalität und Somatisierungsstörungen zeigten Behandlungswege auf.
Wichtig für den Erfahrungsaustausch waren die Pausen, auch um bestehende Kontakte zu pflegen und neue Verbindungen knüpfen.
Bezirksrätin Elisabeth Janner hat die Schirmherrschaft übernommen. In ihrer Begrüßung betonte sie die Vielfalt von Heranwachsenden, die sie mit den vielen Farben des Schirmes symbolisierte. Sie forderte die aufmerksame Begleitung für die ganz unterschiedlichen Entwicklungswege.
„Vielfalt ist unser größter Reichtum. Das gilt nicht nur für Pflanzen und Insekten, das gilt ganz besonders für die Menschen. Für die Kinder, die ihre Persönlichkeit und ihren Weg entwickeln. Wir brauchen die Besonderheiten, die Heranwachsende entwickeln. Nur damit werden wir den vielen Aufgaben bewältigen können, die wahrlich nicht einfacher werden. Deshalb: Vielfalt ist unser größter Reichtum!“