Ortsverband Miesbach-Exkursion zu Miesbachs Blühwiesen 

Blühwiese

Die Blühwiesen rund ums Wasserschloss Reisach Wiesen sind nicht nur schön, sondern stehen auch für eine hohe Artenvielfalt. Auf Einladung des OV Miesbach haben sich über 20 Interessierte bei einer Exkursion über die verschiedenen Pflanzenarten auf den Wiesen informiert. 

Unter Leitung der Biologin Barbara Krogoll erfuhren sie, wie wichtig solche Lebensräume für eine Vielzahl verschiedener Insekten und anderer Tierarten sind. Über Jahrtausende hinweg haben sich auf unseren Wiesen ganz erstaunliche Beziehungen zwischen Tieren und Pflanzen entwickelt, erklärte Krogoll den Exkursionsteilnehmer*innen. 

So ist zum Beispiel der große Wiesenknopf, ein Wildkraut, das auf den Reisachwiesen zu finden ist, wichtig für eine einzigartige Schmetterlingsart, den Wiesenknopf-Ameisenbläuling. Die Falter legen ihre Eier ausschließlich auf dem Großen Wiesenknopf ab, der später den jungen Raupen sowohl als Versteck als auch als Futterpflanze dient. Nach einer bestimmten Zeit lassen sich die Raupen von der Blüte fallen, damit Knotenameisen sie finden, in ihre Nester transportieren und sie aufziehen. 

Krogoll erklärte, dass der Dunkle Wiesenknopf-Ameisenbläuling aufgrund seiner Spezialisierung besonders gefährdet ist. Bodenverdichtungen, durch Walzen, schweres landwirtschaftliches Gerät oder intensive Beweidung gefährden z.B. die Ameisenvölker, die er braucht. Auch intensive und zu häufige Mahd dezimieren die Populationen der Falter: Wird die Wiese nämlich zum falschen Zeitpunkt gemäht, werden sämtliche auf dem Wiesenknopf befindlichen Eier und Larven vernichtet, mit der Konsequenz, dass der Falter dort ausstirbt.

Artenreiche Wiesen, wie rund um das Reisach-Schloss, sind deshalb für diese und viele andere Tierarten ein wichtiger und schützenswerter Lebensraum.

In diesem Punkt waren sich alle Exkursionsteilnehmer*innen einig, die anschließend bei den Piazza Nights auf dem Miesbacher Marktplatz die Veranstaltung gemütlich ausklingen ließen.