Auf Einladung von MdEP Martin Häusling (Grüne): Zusammen mit dem Kreistagskollegen und Sprecher der Landesarbeitsgemeinschaft (LAG) Landwirtschaft, Wald und ländliche Entwicklung Gerhard Waas und dem MdB Niklas Wagener für Bayern als Referent auf einer Waldtagung in Hessen
Dem Europaabgeordneten Martin Häusling gelang es nun bereits zum dritten Mal Menschen mit beruflich und persönlich sehr unterschiedlichen Hintergründen und Ansichten in Bad Zwesten zusammenzubringen und mit ihnen im Rahmen einer “Waldtagung” über das Thema Wald in der Klimakrise zu diskutieren.
Naturgemäß gab es hier sehr unterschiedliche Positionen. Ich versuchte zu verdeutlichen: Unsere Waldökosysteme wie wir sie kennen sind in großer Gefahr. Der Wald muss aber nicht vor den über 2 Mio privaten Waldeigentümern in Deutschland geschützt werden, die 48% der Waldfläche besitzen (Bayern: 54%). Sondern primär vor den Auswirkungen der Klimakrise und den auf großer Fläche weiterhin völlig überhöhten Schalenwildbeständen, die den notwendigen Waldumbau verunmöglichen.
Erschreckend die Waldbilder die wir nach der Tagung von den Kollegen von Hessenforst gezeigt bekamen. Buchenbestände gehen hier seit dem Trockenjahr 2018 auf riesigen Flächen in die Knie (Buchen-Vitalitätsschwäche). Weitgehend unabhängig davon, wie sie zuvor behandelt wurden. Die Buche stellt die natürliche Hauptbaumart in Mitteleuropa. Sie gilt eigentlich als besonders klimaplastisch.
Wir aber sahen Bestände, die innerhalb von nur 3 Jahren nicht mehr zu bewirtschaften, geschweige denn überhaupt noch zu betreten sind: Zuviel Totholz in den Kronen, die pilzbefallenen Bäume fallen um …
Deshalb: Wer den Wald schützen will muss sich in erster Linie für aktive Klimaschutzmaßnahmen einsetzen. Mit forstlichen Maßnahmen können wir den Klimawandel nicht aufhalten. Der “Notfallplan Wald” heißt Klimaschutz.
Bericht: Kreisrat Robert Wiechmann