Für die Öffentlichkeit überraschend hat der Bad Wiesseer Gemeinderat in einer nicht öffentlichen Sitzung den einstimmigen Beschluss gefasst, den maroden Badepark abzureißen und für 30 Millionen Euro neu zu bauen.
Stellungnahme unseres Bürgermeisterkandidaten Johannes von Miller
Die Tatsache, dass diese Entscheidung auf intensiver Vorarbeit beruht, ist unstrittig, ebenso dass wohl die richtige Variante gewählt wurde. Gratulation zu diesem mutigen und weitreichenden Schritt, an dem sicherlich kein Weg vorbeigeführt hätte.
Dass ein Projekt dieser Größenordnung aber ohne Information der Bürger und auch der anderen Gemeinde-, Stadt- und Kreisräte, die spätestens an den Kosten beteiligt werden sollen, beschlossen wird, zeigt, dass in Sachen Transparenz, Kommunikation und Talgedanke hier vieles im Argen liegt. Und einen 30-Millionen-Beschluss am Ende einer Amtsperiode dem nächsten neuen Gemeinderat vorzugeben sehe ich als problematisch an, auch wenn der Zustand des Badeparks zur Eile drängt.
Besonders erstaunlich finde ich, dass auch diejenigen Gemeinderäte diesen immensen Kosten zugestimmt haben, die das Leuchtturm-Projekt Jod-Schwefelbad mit vergleichsweise „bescheidenen“ 7,6 Millionen Euro wegen der zu hohen Kosten fast zum Scheitern gebracht haben.
Die Entscheidung ist sicherlich richtig und hätte der neue Gemeinderat vermutlich genauso getroffen. Bei der Art und Weise, der Transparenz und der Mitnahme der Bürger, die ja schließlich die Kosten tragen müssen, sollte der zukünftige Bürgermeister und auch der kommende Gemeinderat grundsätzlich anders agieren.