Weil wir hier leben – unsere Positionen zu Holzkirchner Themen

Nachhaltig – Gerecht – Vielfältig

Wir wollen, dass Holzkirchen Heimat bleibt – weil wir hier leben. 

Flyer Robert Wiechmann zum Download (pdf)

Flyer Gemeinderat zum Download (pdf)

Für das Gemeinwohl:
Nachhaltiges Wirtschaften, weniger Wachstum

Holzkirchen ist in den letzten Jahren sehr stark in die Fläche gewachsen, viel stärker als es der Einwohnerzahl entspricht. Wir haben in Holzkirchen Vollbeschäftigung, Fachkräftemangel und längst mehr Einpendler als Auspendler. Wachstum aber ist nur sinnvoll, wenn es mit einer Verbesserung der Lebensqualität hier in Holzkirchen einhergeht. 

Uns ist wichtig:

Förderung regionaler Wirtschaftskreisläufe ohne neue Gewerbegebiete

  • Keine Verdoppelung des Gewerbegebiets in Föching! 
  • Neuausweisungen von Bauland nur, wenn kommunale Ziele nicht anderes erreicht werden können 
  • Vorhandene Gewerbegebiete vorrangig vorhalten für bestehende heimische Betriebe und für Betriebe, die regionalen Wirtschaftskreisläufen dienen

Kulturlandschaft erhalten, gegen den Flächenfraß

Wir wollen den Charakter unseres Ortes, der einzelnen Ortsteile und der Umgebung erhalten, unsere Kulturlandschaft, unsere Wälder und Wiesen, unsere Naherholungsgebiete. Der immer stärkere Ausbau von Straßen zerstört die Natur und zieht noch mehr Verkehr an.  Der drohende Bau der Südumfahrung steht für Flächenfraß und Zerstörung und wird die Menschen, die hoffen, dafür einen ruhigen Innenort zu erhalten, enttäuschen. Wir wollen eine echte Verkehrswende.

Faires Handeln: Ökologisch, wirtschaftlich und sozial

Viele Aufgaben der Gemeinde stehen schon fest: 

  • Neubau der Mittelschule 
  • Neubau der gemeindlichen Wohnungen in der Baumgartenstraße
  • Erneuerung und Verlegung des Bauhofes
  • Erweiterung unseres Rathauses

Wir stehen für eine ökologische Umsetzung. Flächensparend, wie beim Neubau der Schule am bisherigen Standort. Innovativ bei Energie und Klimaschutz. Gut für die Menschen, die hier arbeiten und leben.

Lebensqualität für alle: Wohnen und Verkehr

Bezahlbares Wohnen ermöglichen 

Junge Familien und ältere Menschen finden in Holzkirchen häufig keine für sie bezahlbaren Wohnungen. Viele ältere Alleinstehende in zu groß gewordenen Häusern finden keine altersgerechte Wohnung in ihrer Gegend, obwohl sie sich das wünschen. Auch die Gemeinde hat Schwierigkeiten z.B. für Kindergärten Fachkräfte zu finden, da sie zu wenige Wohnungen anbieten kann. 

Was wir tun möchten:

  • Kommunalen Wohnungsbau weiterführen: Ökologisch und sozial, für unsere Gemeindemitarbeiter und für Menschen mit geringem Einkommen
  • Mehr Wohnungen in Gemeindehand durch Ankauf von Wohnungen
  • Vergabe von gemeindlichen Grundstücken zum Wohnungsbau durch Erbpacht
  • Den Umbau in bestehenden Wohngebieten erleichtern: Höher, dichter, trotzdem grün und lebenswert – ja, das geht! Mit modernen Konzepten, die auch die Fuß- und Radläufigkeit begünstigen und ein Leben ohne eigenes Auto ermöglichen, auch mit Mehrgenerationen- und genossenschaftlichen Wohngemeinschaften
  • Wachstum bremsen: Holzkirchen ist Hochpreisregion, mit unserem Wachstum verschärfen wir das Problem. Also: Neuausweisung von Gewerbegebieten und Baugebieten nur, wenn kommunale Ziele nicht anderes erreicht werden können.

Lieblingsorte schaffen 

  • ein autofreier Marktplatz – und die Straße vor dem Rathaus nur noch für Lieferverkehr freigeben (das schlägt auch unser gemeindliches Verkehrskonzept vor)
  • Lieblingsplätze für spontane Treffen – ohne Konsumzwang, zum Reden, Spielen, Chillen, …
  • Grüne Inseln und Grüne Bänder, damit wir wieder gern zu Fuß und mit dem Rad unterwegs sind
  • eine Beleuchtung zum Wohlfühlen: Energieeffizient und ohne Streulicht – damit wir auch Insekten schützen
  • markante Bäume erhalten
  • Vielfalt an Geschäften, Gastronomie und Kultur im Ortskern weiter fördern
  • in unseren Ortsteilen die vorhandenen Treffpunkte erhalten: Gastronomie, Vereinslokale usw.

Verkehr: In Zukunft besser unterwegs 

Der größte Anteil des Autoverkehrs in Holzkirchen entsteht durch uns selbst. Deshalb können wir ihn auch selbst anders gestalten: 

Vom auto- zum menschengerechten Ort:
Mehr Sicherheit, weniger Lärm und weniger Abgase

  • Neuaufteilung der Straßen, mehr Raum und Schutz für Rad- und Fußverkehr: z.B. macht bei Wegfall von nur 6 Parkplätzen an der Münchner Straße ein Fahrradschutzstreifen das Radfahren dort sehr viel angenehmer und sicherer.
  • Tempo 30 auch auf den Durchgangsstraßen, sobald rechtlich möglich: für mehr Sicherheit, weniger Lärm und weniger Abgase.
  • Verkehrsberuhigung z.B. in Hartpenning durch Umbau der Straßenführung an den Ortseingängen (Querungshilfe, Verschwenkung)
  • Geschwindigkeit regelmäßig kontrollieren
  • Weiterführen des Runden Tisches »Fahrradfreundliches Holzkirchen«
  • Unser kommunales E-Carsharing ausbauen
  • Weitere Lademöglichkeiten für Elektroautos und E-Bikes schaffen
  • Radweg nach Otterfing und zum Tegernsee entlang der Bahn als Teil des Radhauptwegs München–Tegernsee zügig ausbauen
  • Radweg nach Marschall

Umweltfreundlich unterwegs mit Bus und Bahn

  • MVV-Ausweitung vorantreiben: Die Orte zwischen Holzkirchen und Bad Tölz oder Bayrischzell sollen in den Tarif mit aufgenommen werden: es muss günstiger sein, z.B. von Warngau mit dem Zug zu fahren, als erst im Bahnhof Holzkirchen einzusteigen.
  • Unser Ortsbus muss öfter und nach einem durchschaubaren Fahrplan fahren. Kleinere Busse sollen häufiger fahren zu mehr Zielen
  • Für unsere Schulkinder, die so nah an der Schule wohnen, dass der normale Schulbus sie nicht mitnimmt: Bus mit Füßen
  • Ein kleiner Bus der Gemeinde bringt die Kleinen sicher in den Kindergarten und erspart das Taxi »Mama«
  • Jetzt handeln und nicht auf das autonome Fahren warten: Ein Bus kann schon jetzt regelmäßig durch den Ort fahren – mit einem Menschen als Fahrer oder einer Fahrerin!

Wohnen und Verkehr zusammen denken

  • Neue Wohnanlagen autofrei oder autoreduziert planen und gleichzeitig die Wege für Fuß- und Radverkehr deutlich verbessern.
  • Stellplatzordnung modernisieren: Weniger Autostellplätze fordern, Car-Sharing und Lastenfahrräder fördern
  • Veränderung der Straßenführung: z.B. von Otterfing kommend den Kreisel am Ortseingang umgestalten, um den Verkehr hauptsächlich auf die Nordumfahrung zu leiten. 

Flexibel werden: Wechsel zwischen den Verkehrsmitteln erleichtern

  • Leihräder-Stationen am Bahnhof, am Marktplatz, in Gewerbe- und in Wohngebieten 
  • Ertüchtigung unseres Bahnhofs 
  • Digitalisierung sinnvoll nutzen: Informationen in Echtzeit über Ortsbus, Busse und Bahn 
  • Car-Sharing fördern
  • Mehr überdachte Fahrradständer, am Bahnhof z.B. ein Fahrradparkhaus 

Verkehrswende statt Südumfahrung

Die vom Bund angedachte Südumfahrung lehnen wir ab. Seit Jahrzehnten wird eine – zweifelhafte – Verkehrsentlastung durch diese Straße versprochen. Passiert ist nichts! Falls diese Straße jemals kommt, wird sie neue Probleme bringen, u.a. den weiteren vierspurigen Ausbau der B 318 an Marschall vorbei. 

Die meisten vorgeschlagenen Trassen sind nicht umsetzbar – aus naturschutzrechtlichen Gründen. Die einzigen möglichen Trassen würden Hartpenning und Kurzenberg weiterhin belasten, entweder weil diese Ortsteile gar nicht umfahren werden oder von einer neuen Straße weiterhin verlärmt werden.

Eine Südumfahrung würde viele enttäuschen, selbst Befürworter:

  • die Entlastung in der Tölzer und der Tegernseer Straße wäre deutlich kleiner als erhofft
  • der Marktplatz und die Münchner Straße werden gar nicht entlastet
  • Marschall, Lochham und Warngau werden neu belastet
  • viel Natur würde zerstört, vor allem auch Naherholungsgebiete

Für uns ist klar: Die Südumfahrung ist keine Lösung für die vielfältigen Verkehrsprobleme in Holzkirchen. Das Mobilitätskonzept hat klar gezeigt, was wir als Gemeinde selbst tun können. Wir wollen diese Möglichkeiten jetzt nützen – und nicht warten, ob der Bund irgendwann eine Straße bauen wird. Wir wollen weniger Verkehrsbelastung für alle, wir wollen eine echte Verkehrswende erreichen. Laut Verkehrsgutachten ist der größte Teil des Verkehrs ortsintern und hausgemacht und nur ein geringer Anteil wirklicher Durchgangsverkehr. Für den ortsinternen Verkehr haben wir daher viele Möglichkeiten (siehe oben). Den echten Durchgangsverkehr wollen wir möglichst auf andere Verkehrsmittel verlagern: durch Maßnahmen der regionalen Verkehrsplanung (MVV-Tarifgebiet ausweiten, viel stärker in Bus und Bahn investieren). Die Lärmbelastung können wir senken u.a. durch Temporeduktion auch auf Durchgangsstraßen.

Der Flächenverbrauch und die Zerstörung der Landschaft durch eine Südumfahrung stehen in keinem Verhältnis zum geringen Nutzen.

Wir Grüne setzen uns dafür ein, dass die Bürgerinnen und Bürger über die Südumfahrung abstimmen können. Dabei muss ein grundsätzliches »Nein« zu dieser Straße möglich sein.

Volle Energie fürs Klima

Wir wollen bis 2035 CO2-neutral sein. Das haben die Marktgemeinde Holzkirchen und der Landkreis Miesbach im Jahr 2006 festgelegt. Das bedeutet: Bis 2035 soll die gesamte Energie, die in Holzkirchen in Form von Strom und Wärme verbraucht wird, aus Erneuerbaren Energiequellen stammen. Diese sollte möglichst auch auf dem Gemeindegebiet oder zumindest regional erzeugt werden. 

Ein guter Schritt war die Geothermie Holzkirchen. Sie gehört der Gemeinde – und unsere Grüne Fraktion war die einzige, die geschlossen für die Geothermie gestimmt hat! Und das war gut so. Die Geothermieanlage produziert seit 2019 erfolgreich Strom und Wärme. 

Veränderungen brauchen Mut und Zuversicht. Das wird für zukünftige Entscheidungen genauso wichtig sein.

Das möchten wir in Holzkirchen für den Klimaschutz tun:

Bei der Energie-Erzeugung

  • Weiterer Ausbau der Erneuerbaren Energieversorgung durch die Gemeindewerke
  • Anlage eines Solaranlagenkatasters: Es zeigt geeignete Standorte für Photovoltaik-Anlagen. Die Gemeinde, die Bürgerinnen und Bürger, die Unternehmen können entsprechend planen
  • Bürgerbeteiligungen an Erneuerbaren Energien fördern und unterstützen
  • Fördernde kommunale Solarsatzung, Beratung für Energieeinsparung und Optimierung: Bürgerinnen und Bürger und Unternehmen werden ermutigt, ihre Energie selbst zu erzeugen. 

Für die Energie-Einsparung

  • zielgerichtete ökologische Dämmung bei den gemeindlichen Gebäuden 
  • effizientere Straßenbeleuchtung
  • Verkehr: In jedem kommunalen Planungsschritt prüfen, welche Auswirkungen dieser auf die Klimaauswirkung des Verkehrs hat. Denn: 30 % unseres Energieverbrauchs in Deutschland verbrauchen wir durch den Treibstoff. Der Umstieg auf Fahrzeuge mit alternativem Antrieb (E-Auto, Pedelec etc.) soll durch die Gemeinde gefördert werden. Dazu gehört der Ausbau des Stromnetzes.
  • Förderung des Rad- und Fußverkehrs
  • Elektrifizierung der BOB 
  • Beitritt des Landkreises zum MVV, von uns Grünen seit 1990 gefordert
  • Bebauungspläne und Satzungen unter der Perspektive des Klimaschutzes überprüfen und wo sinnvoll überarbeiten
  • klimafreundliches Bauen fördern: Mit nachhaltigen Baustoffen, wie beispielsweise unserem heimischen Holz, einer sinnvollen, ökologischen Wärmedämmung und die Erzeugung von Erneuerbarer Energie (Plus-Energie-Gebäude)
  • Der CO2-Ausstoß als wichtiges Entscheidungskriterium soll bei gemeindlichen Bauvorhaben, Sanierungen, Anschaffungen Berücksichtigung finden. Für eine Klimabewertung soll der gesamte Lebenszyklus eines Gebäudes von der Erstellung bis zum Lebensende/Recycling betrachtet werden
  • Mehr Personal und finanzielle Ressourcen für den Klimaschutz zur Verfügung stellen
  • Umsetzung des gemeindlichen Energie-Nutzungsplans, der im März 2020 vorgestellt wird

Lokaler Artenschutz wirkt

  • Grüner Antrag 2017: Kein Gift auf den landwirtschaftlichen Flächen in Gemeindehand. Vorerst nur ein Teilerfolg, aber wir bleiben dran!
  • Holzkirchen summt und brummt: 2019 haben wir die Auszeichnung Bienenfreundliche Gemeinde erhalten. Dieses Label wurde von der Grünen Bezirkstagsfraktion entwickelt und ist Ansporn für viele weitere bienenfreundliche Maßnahmen
  • als Gemeinde Vorbild sein und Möglichkeiten für Artenschutz in privaten Haushalten aufzeigen
  • mit unseren Landwirten an einem Strang ziehen

Bürgerschaftliches Engagement: Das Rückgrat unserer Gemeinde

Viele Bürgerinnen und Bürger engagieren sich in Vereinen und Ehrenämtern: Bei der Feuerwehr und beim Roten Kreuz, bei der Tafel, als Asylhelferinnen und -helfer, in den Bereichen Sport und Kultur – und auch in der Kommunalpolitik.

In unserer Reihe »Grün hört zu« haben wir zahlreiche Engagierte und viele Vereine kennengelernt. Unser Anliegen ist, Ehrenamtliche weiter zu unterstützen

Holzkirchen in Bewegung

  • Wir stehen hinter der Entwicklung des gemeindlichen Sportstättenkonzepts: Derzeit wird erfasst, was sich die Holzkirchnerinnen und Holzkirchner an Bewegungsangeboten möchten, dann auf Umsetzbarkeit geprüft und geplant
  • Klare Kommunikation zwischen Vereinen und Gemeinde kann vieles verbessern. Unsere Gespräche haben gezeigt, es sind manchmal Kleinigkeiten, mit denen das Sportangebot deutlich verbessert werden kann
  • Vereine dürfen die Turnhallen auch in Zukunft kostenlos nutzen: Dies ist eine konkrete, transparente Form der Sportförderung durch die Marktgemeinde
  • Mehr Freiräume und Freizeitmöglichkeiten für Jugendliche und junge Menschen, gerade auch außerhalb des Angebots der Sportvereine: Jugendliche können mit Unterstützung der Gemeinde Angebote entwickeln, wie schon beim Skaterplatz und der neuen Jugendfreizeitanlage am Ladehof geschehen.

Alle gehören dazu

  • Die Gemeinde unterstützt eine aktive gute Integration von Geflüchteten und arbeitet mit Ehrenamtlichen, professionellen Helfern und dem Landratsamt eng zusammen. Für ein gutes Miteinander der Menschen, die schon länger hier leben und derer, die neu zugewandert sind
  • Den Tisch für alle decken: Die Ehrenamtlichen der Tafel leisten einen großartigen Beitrag für das Gemeinwohl – Bedürftige erhalten Lebensmittel, es wird weniger Essen weggeworfen. Wir setzen uns dafür ein, dass die Gemeinde weiterhin die Räume dafür zur Verfügung stellt.