Landkreis baut neues Verwaltungsgebäude Landratsamt und 24 Wohnungen

Teile des Landratsamts sind so marode, dass ein Ersatzbau dringend notwendig wurde. Außerdem werden 24 Wohnungen entstehen. Für uns in der Lenkungsgruppe der Planung: Astrid Güldner, Kreisrätin und Zweite Bürgermeisterin in Miesbach.

Regelmäßig wird der Kreistag informiert, zuletzt im März 2022.

Neues Landratsamt und Sozialwohnungen bis Ende 2025 bezugsfertig

Der Landkreis Miesbach hat einen finanziellen Kraftakt zu bewältigen, denn voraussichtlich wird das neue Verwaltungsgebäude samt Sozialwohnungen und Tiefgarage rund 50,7 Millionen Euro kosten.

Dass das Bauvorhaben damit um derzeit knapp 11 Millionen Euro teurer wird als zunächst geplant, liegt an den explodierenden Energie- und Baukosten, aber auch an einer Vergrößerung der Fläche bei den Sozialwohnungen um rund 800 Quadratmeter.

Zeitgemäßes Arbeiten, zeitgemäßes Wohnen – ökologisch Bauen

Miesbach bekommt das wohl modernste Landratsamt Bayerns. Besonders gefällt Güldner, dass der Bau in ökologischer und ökonomischer Holz-Hybridbauweise umgesetzt wird, dass die Installation von Photovoltaik geplant ist und dass das Rückgebäude einen ökologisch nutzbaren Dachgarten erhält.

Mit dem neuen Raumkonzept, das ganz auf modernes, flexibles und nutzerfreundliches Arbeiten setzt, ist das neue Landratsamt auch innen eine fortschrittliches Servicecenter. 

»Dass in den zwei Wohngebäuden nun 24 statt 20 Wohnungen entstehen ist eine gute Entscheidung«, findet Güldner. »Denn wir alle wissen, bezahlbares Wohnen ist bei uns knapp. Wir investieren das Geld gut für unsere Bürger*innen.«

Zumal für die Wohnungen ein Zuschuss von rund 3 Millionen Euro des Freistaates in Aussicht steht. Nach Bezug kann der Landkreis außerdem mit Mieteinnahmen von rund 250.000 Euro pro Jahr rechnen.

Enorme Kosten für Auto-Parkplätze

Gerade das Parken – nämlich die dreigeschossige Tiefgarage – fällt bei der Preissteigerung besonders ins Gewicht.

Ein Parkhaus, wie ursprünglich gedacht, wäre kostengünstiger. Aber dann gäbe es keinen Platz für Wohnbebauung – und die ist uns allen wichtig. Auch der Landkreis ist als Bauherr an die Stellplatzordnung der Stadt Miesbach gebunden. Für den sozialen Wohnungsbau konnten die Parkplätze etwas reduziert werden. Leider war der Stadtrat mehrheitlich der Auffassung, dass die Behörde nicht vom Stellplatzschlüssel befreit werden kann, obwohl viele der Mitarbeiter*innen in der Nähe wohnen und der Umstieg vom Auto auf klimaverträglichere und kostengünstigere Verkehrsmittel gefördert werden soll.

Ein Parkplatz kostet das Landratsamt nach aktuellen Berechnungen etwa 63.000 Euro. »Das ist schon eine Hausnummer bei Stellplätzen für 166 Fahrzeuge. Da sind wir bei rund 10,5 Mio. Euro. Das macht bewusst, wieviel wir generell für PKW-Infrastruktur in diesem Land immer noch ausgeben, anstatt mehr auf die Mobilitätswende zu setzen,« so Güldner. »Die Kommunen geben für die Infrastruktur des Autoverkehrs weiterhin viel Geld aus – das auch für den Ausbau von umweltfreundlicheren Verkehrsmittel sehr gut eingesetzt werden könnte.«

Planung jetzt umsetzen!

Jetzt ist vor allem eines wichtig: Keine Zeit verlieren und den Bau möglichst schnell umsetzen, denn wir können sicher sein, dass sich die Kosten in Zukunft noch weiter nach oben entwickeln.