Kommunaler Wohnungsbau gemeinsam gedacht

Wohnraum im Tegernseer Tal ist extrem knapp und teuer. Um die Lage zu verbessern hat unsere grüne Stadträtin Ursula Janssen in Tegernsee den folgenden, sehr sinnvollen Antrag gestellt:

ANTRAG ZUR ERSTELLUNG EINES KOMMUNALEN WOHNUNGSKONZEPTS

In Zeiten knapper werdender Finanzmittel ist es besonders wichtig, mit genauer, aktueller Kenntnis des Bestands, des Bedarfs und der finanziellen Möglichkeiten realistische Planungen im kommunalen Wohnungsbau zur Bekämpfung des Wohnungsmangels voranzubringen. Deshalb beantragen wir für die nächste öffentliche Stadtratssitzung:

  1. Die Verwaltung wird beauftragt, eine Zusammenstellung anzufertigen über den Bestand der Stadt an Liegenschaften (Häuser mit Geschosszahl, Anzahl der Wohnungen und möglicherweise bebaubaren Grundstücken). Aufgelistet werden sollen auch ein baulicher Sanierungsbedarf und der energetische Zustand.
  2. Dasselbe Anliegen geht auch an die TKV und deren Beteiligungsgesellschaften.
  3. Anschließend stellt der Stadtrat Prioritäten für Baumaßnahmen auf, abhängig von den finanziellen Möglichkeiten.
  4. In diesem Zusammenhang sollte auch über die Gründung eines Kommunalunternehmens (KU) für städtische Wohnungen nachgedacht werden. Das KU könnte mit Verwaltung der Liegenschaften, Sanierung, Um- und Neubau beauftragt und möglicherweise bei der TKV angesiedelt werden.
  5. Fernziel könnte die Gründung eines talweiten Wohnungsunternehmens in geeigneter Rechtsform sein, das im Zusammenspiel aller Talgemeinden größere Projekte realisieren könnte, welche für eine Gemeinde allein nicht umsetzbar sind, z.B. Erwerb und Bebauung der ehemaligen Krankenanstalt in Kreuth.

BEGRÜNDUNG:

Exzessiv steigende Bodenpreise haben das Tegernseer Tal zu einem gewinnbringenden Spekulationsobjekt für Bauträger gemacht. Die Gemeinden werden von dieser Entwicklung immer mehr in die Enge getrieben. Folge ist der ständige Mangel an bezahlbarem Wohnraum, mit der weiteren Folge eines dramatischen Fachkräftemangels in nahezu allen Bereichen, besonders gravierend in sozialen Einrichtungen, Seniorenheimen und im Krankenhaus, im Gastgewerbe und im Handwerk. Ebenso können unsere jungen Familien kaum Wohnraum finden und müssen wegziehen.

Die Kommunen sind gezwungen, hier gegenzuhalten, nicht nur durch eine vorausschauende bauliche und finanzielle Planung, sondern auch durch eine leistungsfähige Organisationsform für Mietwohnungen in kommunaler Hand.

Ein Artikel dazu vom 30.7.2022 im Miesbacher Merkur finden Sie hier…