Eine sichere, preisstabile und saubere Energieversorgung gibt es nur mit Sonne, Wind, Wasser, Geothermie und heimischen Holz. Das wurde bei den Ausführungen des Fraktionssprechers der Grünen im Bayerischen Landtag sehr deutlich.
Gut 50 Interessierte waren in den Gasthof Neuwirt in Großhartpenning bei Holzkirchen gekommen, um sich über die Pläne der Bayerischen Grünen zu informieren. Kompetent und kurzweilig sprach der Spitzenkandidat in seinem Ritt durch die Landespolitik. Unser Miesbacher Direktkandidat Gerhard Waas leitete die anschließende Diskussion.
Bürgerinnen und Bürger werden Energiegewinner
»Bayern hat großen Aufholbedarf beim Ausbau der Erneuerbaren Energien«, so Ludwig Hartmann. »15 Jahre ist geschlafen worden«. Ein kleines Sinnbild dafür sei die Tatsache, dass gerade einmal 500 von 11.000 staatlichen Gebäuden mit einer Solaranlage ausgestattet seien. »Wir Grüne möchten, dass Bayern das umsetzt, was es längst könnte: Sauberen, sicheren Strom produzieren und das unabhängig von großen ausländischen Konzernen.« Hoffnung gäben energiepolitische Gesetze der Bundesregierung. Die damit verbundenen Chancen und Förderungsmöglichkeiten aber müssten genutzt und mit Leben gefüllt werden. Hier blockiere die CSU weiterhin und gefährde damit nicht nur die Energiewende, sondern letztlich auch den industriellen Standort.
Aber auch ein eigener Fehler auf Bundesebene wurde angesprochen: »Dass das Holz im Erstentwurf des Gebäudeenergiegesetztes im Neubau nicht mehr zur regenerativen Energie zählen sollte, hat für viele Irritationen gesorgt, war einfach falsch«. Dieser Punkt aber sei in einem intensiven Zusammenwirken der Landtagsfraktion der Grünen mit dem Sprecher der »Landesarbeitsgemeinschaft Wald«, Gerhard Waas, innerparteilich bereinigt worden.
Oft höre Ludwig Hartmann den Einwand, dass der bayerische Anteil am weltweiten CO2-Ausstoss verschwindend klein sei. »Ja. Wir aber können ein Vorbild sein für andere Länder. Wer sieht, dass etwas gut funktioniert, kopiert das. Wir möchten unseren Wohlstand sichern, in dem wir Marktführer bei den Zukunftstechnologien werden.«
Mobilitätsamt statt Straßenbauamt
Ohne Auto wird es zwar auch in der Zukunft auf dem Land nicht gehen, aber mit weniger Autofahrten. Aus Grüner Sicht ist das Straßennetz in Bayern voll entwickelt. Für bessere Mobilität müssen u.a. mehr und besser vernetzte Busse und Züge fahren. »Jedes Dorf muss mindestens einmal in der Stunde ohne Auto erreichbar sein, von fünf Uhr früh bis Mitternacht«, stellte Ludwig Hartmann dar. »Wir sollten die Abteilung der Staatlichen Bauämter umbenennen von Straßenbauamt in Mobilitätamt. Die könnten viel mehr als nur Straßen zu bauen.«
Als ein Beispiel gelingender Mobilitätsspolitik nannte Hartmann das Deutschlandticket. »Söder hat 5 Jahre lang das bayerischen 365-Euro-Ticket versprochen und hat es nicht geschafft, es umzusetzen. Die Bundesregierung aber hat in kurzer Zeit das günstige 49-Euro-Ticket deutschlandweit eingeführt, es wird gut und immer mehr genutzt.«
Nach der lebhaften Diskussion nutzten viele Gäste noch die Möglichkeit zum direkten Gespräch mit Ludwig Hartmann.