Photo: Dieter Janecek (Mitte) im Gespräch mit Hoteliers, Unternehmern und interessierten Gästen
Das Tegernseer Tal lebt vom Tourismus – mit allen Vorzügen, aber teilweise auch negativen Auswirkungen z.B. beim Verkehr, dem Wohnungsmarkt oder den Grundstückspreisen. In diesem Spannungsfeld stellt sich die Frage, wie sich die Tourismusbranche nachhaltig, klimafreundlich und zukunftsfähig entwickeln kann. Darüber diskutierte Dieter Janecek, Koordinator der Bundesregierung für Tourismus, mit örtlichen Hoteliers, Unternehmern und Anbietern von Gästezimmern.
Als Ort für das Gespräch diente das Traditionsgasthaus „Maier zum Kirschner“ in Rottach-Egern. Hausherrin Daniela Maier führte durch ihren Betrieb, wies auf die teils jahrzehntelange Verbundenheit der Gäste hin und auf die laufend nötigen Investitionen sowie ihren Beitrag zur Nachhaltigkeit.
Bei der Diskussion ging es zuerst um die etlichen Großbaustellen für Hotels, die zurzeit die Bewohner des Tals besonders beschäftigen. Wie viele Neubauprojekte und neue Betten verträgt das Tegernseer Tal? Woher kommt das benötigte Personal und wo soll es wohnen? Was machen die Neubauten mit unserer Landschaft und wie reagieren die Touristen, die eigentlich eine unberührte Natur suchen?
Dieter Janecek hob die Anstrengungen der Bundesregierung zur Entlastung der Tourismusbranche hervor: Vom Abbau der Bürokratie, Ausbau der Digitalisierung, vom Fachkräfteeinwanderungsgesetz bis zum 49 Euro-Ticket.
Christian Bär, Hotelier in Murnau und Bezirksvorsitzender des Hotel- und Gaststättenverbands Oberbayern, stellte seine Forderungen dagegen: von der Reduzierung der Energiekosten, der Änderung der Arbeitszeitgesetze, Reduzierung der Mehrwertsteuer bis zum weiteren Abbau von Bürokratie.
Den persönlichen Kontakt und die Verbundenheit mit den Gastgeberfamilien, oft über Jahre aufgebaut und gepflegt, suchen die Menschen, die hier Urlaub machen, so die einhellige Meinung der Hoteliers und Vermieter. Die ganze Branche bemüht sich seit Jahren nachhaltig zu wirtschaften, ergänzte Bär. Dies wünschten sich die Gäste, von der Anfahrt bis zum Frühstücksei.
In knapp zwei Stunden wurden viele Themen rund um den Tourismus angesprochen und am Ende war man sich einig: man muss parteiübergreifend im Gespräch bleiben und den Umbau des Tourismus zu mehr Nachhaltigkeit weiter fördern.
Zum Artikel im Miesbacher Merkur vom 13. Juli 2024 geht es hier…