Die CSU-Fraktion unter Bürgermeister Christoph Schmid stellt die Interessen der örtlichen CSU über die Notwendigkeit und Chancen einer fraktionsübergreifenden Zusammenarbeit im Marktgemeinderat.
Im Rahmen der ersten Sitzung des neuen Marktgemeinderates wurden auch die Stellvertreter des ersten Bürgermeisters vom Marktgemeinderat bestimmt. Die CSU, die im Marktgemeinderat auf gerade ein Drittel der Stimmen kommt, entschied sich für eine Absprache mit den Freien Wählern, um Robert Wiechmann (Grüne) als zweiten Bürgermeister zu verhindern. So wurden in der konstituierenden Sitzung am 5. Mai 2020 im „Kultur im Oberbräu“ Birgit Eibl (FWG) zur zweiten Bürgermeisterin und Albert Kraml (CSU) zum dritten Bürgermeister gewählt. Eine Konstellation, mit der in Holzkirchen wohl niemand ernsthaft gerechnet hatte.
Ergebnisse der Kommunalwahl auf den Kopf gestellt
„Das stellt die Ergebnisse der Kommunalwahl auf den Kopf“, so die Ortsvorsitzende der Grünen, Dorothea Deutsch. „Fast alle in Holzkirchen haben erwartet, dass Robert Wiechmann nun zweiter Bürgermeister wird. Ein Gemeinderat ist ja nicht mit Parlamenten oder großen Städten vergleichbar, wo Koalitionen geschlossen werden. Hier geht es um Personen und die konstruktive Zusammenarbeit aller.“ Sowohl Freie Wähler als auch die CSU haben in der Kommunalwahl jeweils ein Mandat verloren, die Grünen zwei Mandate hinzugewonnen. Der Bürgermeisterkandidat der Grünen, Robert Wiechmann, ist nach Bürgermeister Christoph Schmid zudem Stimmenkönig im Marktgemeinderat und erzielte in der Bürgermeisterstichwahl 44%. Die Grünen haben auch einen fairen und sachlichen Wahlkampf geführt.
Die offensichtlich rein parteipolitisch motivierte Entscheidung der CSU ist auch deshalb unverständlich, weil Wiechmann in den vergangenen sechs Jahren bereits als dritter Bürgermeister Stellvertreter des bisherigen Bürgermeisters und neuen Landrates, Olaf von Löwis (CSU), war und diese Rolle nach allgemeiner Auffassung sehr gut ausgefüllt hat.
Wir werden weiterhin sachorientiert arbeiten
„Ich bin immer noch etwas fassungslos und persönlich bitter enttäuscht. Meine persönlichen Befindlichkeiten aber sind am Ende aber nicht so wichtig“, so Wiechmann. „Dass aber 44% der Wählerinnen und Wähler ohne erklärbaren Grund einfach übergangen werden, das ist schon ein echter Hammer und auch nicht wirklich durchdacht. Ich hätte als Stellvertreter gerne dazu beigetragen, dass Christoph Schmid in schwierigen Zeiten erfolgreicher Bürgermeister aller Holzkirchnerinnen und Holzkirchner wird. Seinen Einstand hat Schmid nun gründlich vermasselt, nur um auf der Habenseite einen dritten Bürgermeister für die CSU herausgehandelt zu haben.“
Wiechmann betont: „Wir Grüne sind die zweitstärkste Fraktion. Wir werden weiterhin sachorientiert arbeiten, auch wenn sich der Stil im Gemeinderat geändert hat und die CSU die bisherige vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen den Fraktionen nun kurzsichtigen parteipolitischen Interessen geopfert hat.“