Wir erleben in Waakirchen, wie Wohnraum immer knapper wird, die Preisspirale sich kontinuierlich nach oben dreht. Für Senioren, junge Auszubildende, einheimische Familien fehlt der Wohnraum, obwohl die Baubranche boomt und so viel gebaut wird wie nie.
Wir erleben auch eine Zeit, in der flächensparender Umgang mit Grund, ressourcenschonendes und klimaneutrales Bauen Grundvoraussetzung sein muss – im Hinblick auf den Erhalt unserer Lebensgrundlage für uns, unsere Kinder und Enkel.
Gleichzeitig hat die Gemeinde außer bei ihren eigenen Liegenschaften aktuell kaum Möglichkeiten, die Art und Weise der Bebauung zu steuern. Stattdessen reagieren wir auf Einzelfälle, ohne langfristige Ziele vor Augen zu haben.
Wir haben deswegen gemeinsam mit der Fraktion WIR/Freie Wähler einen Antrag zur Wohnraumentwicklung gestellt.
Wir fordern darin, dass die Gemeinde die zukünftige Wohnraumentwicklung aktiv in die Hand nimmt. Wir wollen einen Prozess anstoßen, bei dem der Gemeinderat mit externer fachlicher Unterstützung langfristige Ziele erarbeitet und definiert. Diese sollen mit den der Gemeinde zur Verfügung stehenden Steuerungsmöglichkeiten wie Satzungen, Bebauungspläne umgesetzt werden. Darüber hinaus wünschen wir uns auch beim Thema Wohnen und Ortsentwicklung eine Einbeziehung der Bürger. Allem voran stellen wir uns dabei die Frage, wo wollen wir hin mit unserer Ortsentwicklung?
Wichtig ist uns dabei ein flächensparender Umgang mit Grund und Boden, die Vermeidung von Versiegelung, ein ressourcensparendes Bauen mit Rückgriff auf regionale und nachhaltige Baustoffe. Dabei kommt der klimaneutralen Bauweise eine große Bedeutung zu, schließlich gilt es hier, die Vorgaben des Energienutzungsplans umzusetzen. Wir wollen auch, dass dabei innovative Wohnkonzepte stärker in den Fokus gerückt werden, wie z.B. Mehrgenerationenhäuser, Wohnformen für Senioren mit Pflegemöglichkeit, auch Baugemeinschaften oder die Ausschreibung eines Wettbewerbs für das nachhaltigste Konzept sind hierbei möglich.
Unser Antrag wurde im September nichtöffentlich behandelt. Gerne hätten wir uns angesichts der Bedeutung dieses Themas eine öffentliche Diskussion gewünscht. In der gestrigen November-Sitzung wurde nun das Ergebnis öffentlich bekannt gegeben: die Behandlung unseres Antrags ist mit einem Antrag zur Geschäftsordnung seitens der FWG beendet worden, um das Anliegen in einer nichtöffentlichen Klausur weiter zu bearbeiten, was im Ergebnis durchaus unserem Antrag entspricht, leider ohne eine Angabe, wann mit der Planung eines solchen Termins gerechnet werden kann.