Die Milch macht das Fleisch

Vereinsgründung von “Oberland Bioweiderind

Am Montag, den 8. August war es soweit: im Hairer-Hof in Wall wurde ein neuer Verein gegründet, der die regionale Wertschöpfung und Vermarktung von Bio-Rindfleisch zum Ziel hat.

Von den etwa 70 Anwesenden entschlossen sich 45 Personen als Gründungsmitglied dem Verein beizutreten. »Eine gute Sache, die wir unterstützen wollen!« freuten sich Grünen Bezirks- und Kreisrätin Elisabeth Janner und Kreisrat Thomas Tomaschek, die beide einen Mitgliedsantrag ausfüllten.

Ziele des Vereins

Der Verein Oberland Bioweiderind möchte eine regionale Vermarktung von Bioweiderindfleisch aufbauen und damit die Wertschätzung für Bäuerinnen und Bauern verbessern und sich für mehr Klimaschutz und Nachhaltigkeit einsetzen. Auch soll es dadurch weniger Tiertransporte geben und die artenreichen Kulturlandschaft durch Weidehaltung erhalten werden. Der Verbraucherwunsch nach mehr Tierwohl und regionalen Lebensmittel soll erfüllt werden.

Zur Gründungsversammlumng wurden Landwirte, Metzger, Köche, Küchenleiter, Verarbeitende, Kantinenbetreiber, Gastronomen, Hoteliers, Caterer, Lebensmittelhändler, Verbraucher und Bio-Regio-Genießer eingeladen. Also alle die gerne bioregionales Rindfleisch erzeugen, verarbeiten und essen.

Kälber bleiben im Landkreis – von der Geburt bis zur Schlachtung

Voraussetzung für die Milchproduktion ist die Geburt von Kälbern.
Im Landkreis Miesbach werden jährlich ca. 3000 Bio-Kälber nicht für die Nachzucht benötigt und deshalb an konventionelle Mäster verkauft. Die Folge sind lange Tiertransporte zum Teil bis nach Spanien und in den Nahen Osten. Dies zu vermeiden ist ein großes Anliegen des neuen Vereins. Landwirte, Metzger, Verarbeiter, Kantinen- und Gastronomiebetreiber sowie Privatpersonen engagieren sich, um die Vereinsziele umzusetzen.

Qualitätsmerkmale der Marke “Oberland Bioweiderind”

Der Verein verarbeitet und vertreibt nur Kälber und Rinder aus Bio-Milchviehbetrieben, bei denen mindestens 150 Tage Weidegang pro Jahr garantiert sind. Die Tiere dürfen nur mit Milch, Gras und Heu (Silage) gefüttert werden. Die Schlachtung erfolgt vorzugsweise per Weideschuss oder kurzem Transportweg zum regionalen Schlachter. Diese stressfreie Schlachtung und eine lange Reifung ermöglichen beste Fleischqualität für die Abnehmer.

Der Verein lehnt eine Enthornung von Kälbern ab und bevorzugt eine soziale, kuhgebundene Kälberaufzucht.

Oberland Bioweiderind ist eine Verbindung zwischen den bäuerlichen Familienbetrieben und Konsumenten. Für die Landwirte und Kantinen/Gastronomiebetrieben gibt es einen zentralen Ansprechpartner, das sorgt für Zeitersparnis. Durch den breiten Zusammenschluss entsteht Solidarität, Vertrauen und Sicherheit.

Um beim Vertrieb flexibel auf Schwankungen reagieren zu können, werden Restmengen zu Fertiggerichten in Gläsern verarbeitet. Diese sind ungekühlt mindestens ein Jahr haltbar.

Wo bekommt man das Oberland Bioweiderind?
Der Verein plant das Fleisch an Kantinen im Landkreis Miesbach und der Stadt München zu liefern.
Auch Gastronomiebetriebe, der Lebensmitteleinzelhandel und insbesondere Bioläden und Privatpersonen sollen beliefert werden.

Das Projekt wird von der Öko-Modellregion Miesbacher Oberland und der Regionalentwicklung
Oberland KU unterstützt.

Weitere Informationen auf www.oberland-bioweiderind.de