Gerhard Waas und Paul Knoblach MdL besuchen Zuchtverband Miesbach

Der Tierwohlsprecher der Grünen Landtagsfraktion, Paul Knoblach (Schweinfurt, rechts) und der örtliche Grüne Direktkandidat für die Landtagswahl, Gerhard Waas (Schliersee, Mitte rechts), diskutierten beim Zuchtverband in Miesbach mit dem Vorsitzenden Johann Rauchenberger (Lenggries, vorne links). Foto: Hannes Helferich

Als Tierwohlsprecher seiner Partei ist Paul Knoblach viel im Bayernland unterwegs. Seine jüngste – wie immer – Bahn-Tour führte den Schweinfurter Abgeordneten der Landtagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen in den Süden zum Zuchtverband für Oberbayerisches Alpenfleckvieh Miesbach. Kernthema war – naheliegend – die Zucht, aber auch die Tiertransporte ins Ausland kamen zur Sprache. Knoblach zur Seite stand der Grüne Direktkandidat für die Landtagswahlen im Oktober, Gerhard Waas aus Schliersee.

Der Miesbacher Zuchtverband ist einer der ältesten Fleckviehzuchtverbände Bayerns, er setzt sich aus acht Viehzuchtgenossenschaften zusammen: Bad Aibling, Bad Tölz, München, Rosenheim, Tegernsee, Wasserburg, Wolfratshausen und Miesbach. Aktuell halten die über 1.347 landwirtschaftlichen Mitgliedsbetriebe rund 59.000 Kühe. In der Oberlandhalle werden vom Zuchtverband jährlich 14 Großvieh- und 52 Kälbermärkte durchgeführt.

Auch der Zweckverband exportiert Zuchtvieh und Kälber. Darum kümmert sich die Fleckvieh Export Miesbach GmbH, eine Tochterfirma des Zuchtverbands. Sie organisiert den Transport und die komplette Abwicklung in die verschiedensten Länder der Welt bis zum Betrieb des Abnehmers und das laut Homepage nach den neuesten EU-Bestimmungen.

Fragwürdige Tier-Transporte in Drittländer: Fingierte Versorgungsstationen entlang der Route

Knoblach sucht vor allem seit den bekannt gewordenen fragwürdigen Transporten in Drittländer intensiv nach Lösungen, damit die Tierschutzrechte »eben nicht mehr mit Füßen getreten werden«. Das Tierwohl ist nach Aussagen des Geschäftsführers Josef Günthner aber auch dem Miesbacher Zuchtverband wichtig. »Wenn ein Vieh irgendwo ankommt und es passt dort nicht, ist das nicht in unserem Sinn«, erklärte dazu Vorsitzender Johann Rauchenberger (Lenggries).

Gerhard Waas wies auf eine Besonderheit im Oberland hin: Der Verein Bioweiderind Oberland hat sich zum Ziel gesetzt, dass möglichst viele Kälber in der Region aufwachsen, vor Ort geschlachtet und in den heimischen Wirtschaften und Kantinen gegessen werden. Das helfe, Kälbertransporte zu vermeiden, sei nachhaltig und stärke die Region (siehe auch Die Milch macht das Fleisch).

Allerdings könne es dabei leider nur um die etwa 3.000 Kälber aus ökologischer Landwirtschaft gehen, die nicht für die Zucht benötigt werden. Für die rund 30.000 Kälber, die jährlich aus dem Oberland auf zum Teil lange und qualvolle Transporte geschickt werden, wollen Knoblach und Waas politische Lösungen finden. Waas: »Natürlich muss die Umsetzung der EU-Vorschriften in den Drittländern konsequent umgesetzt werden. Dazu gehören regelmäßige Kontrollen seitens der EU.«

Zur Pressemitteilung von Paul Knoblach geht es hier.