Karl Bär, unser Direktkandidat für die Bundestagswahl und langjähriger Kreis- und Gemeinderat, informierte sich über aktuelle forstpolitische Themen der privaten Waldbesitzer. Er folgte einer Einladung von Johann Killer, dem Vorsitzenden der Waldbesitzervereinigung Wolfratshausen und Präsidiumsmitglied des Bayerischen Waldbesitzerverbandes zu einem informativen Spaziergang. Bär wurde dabei vom waldpolitischen Sprecher der Landtagsgrünen, MdL Hans Urban, und seinem Miesbacher Kreistagskollegen und Förster Gerhard Waas begleitet. Waas leitet auch den Arbeitskreis „Wald und Forstwirtschaft“ der Bayerischen Grünen.
„Durch konsequente Waldpflege kann sich unser Wald ganz natürlich zum Mischwald entwickeln“, so der Vorsitzende Killer in seinem Waldbesitz am Beispiel von natürlich angekommenen jungen Weißtannen, Buchen, Eichen und Vogelbeeren unter alten Fichten. „Das ist wichtig, weil der reine Nadelwald durch den Klimawandel stark gefährdet ist“. Auf großer Fläche werde dies aber immer noch durch überhöhte Wildbestände verhindert. Versuche zu einer Modernisierung des Bundesjagdgesetzes seien kläglich gescheitert. „Ich denke, dass es Aufgabe grüner Politik ist, sich mit dem Teil der Jägerschaft auseinanderzusetzen, der die durch den Klimawandel bedingten Herausforderungen für den Wald noch nicht erkannt hat“, so Bär. Viele Jagdgenossenschaften, gerade im Oberland, zeigten gemeinsam mit ihren Jägern, dass der Umbau des Waldes hin zu klimatoleranten, zukunftsfähigen Mischbeständen ohne die in vielerlei Hinsicht fragwürdigen Zäune und Plastikclips möglich sei. Darauf könne man aufbauen.
Johann Killer und Florian Loher, Geschäftsführer der WBV, war es im Rahmen des gemeinsamen Waldbegangs wichtig, die Bedeutung der gezielten Pflege junger Waldbestände hervorzuheben. „Dazu ist großer Sachverstand notwendig, zudem ist damit kein Geld zu verdienen. Aber hier werden die Weichen für die Zukunft gestellt, was die Baumartenmischung und die Stabilität des Waldes angeht“, so Loher am Beispiel einer im Waldbesitz von Killer durchgeführten Pflegemaßnahme. Die staatliche Förderung solle auch weiterhin auf konkrete Maßnahmen und Projekte, wie z.B. auf die Waldpflege, sowie die Unterstützung der Waldbesitzervereinigungen konzentriert werden. Flächenprämien wie in der Landwirtschaft sehe man eher kritisch.
Zum Thema Waldwirtschaft und Naturschutz zeigte der Vorsitzende Johann Killer dem Bundestagskandidaten ein ganz besonderes Waldbild: Neben einer abgestorbenen Buche, die ganz bewusst als Biotopbaum stehengelassen wurde, steht ein herausgepflegter Zukunftsbaum, der in Zukunft die notwendigen Erträge liefern soll.
„Es geht beides zusammen: Wald bewirtschaften und Natur schützen. Wenn wir mehr Biodiversität im Wald wollen, brauchen wir dafür nicht nur ein paar Prozent Schutzgebiete, sondern eine möglichst naturnahe Forstwirtschaft auf der ‚Restfläche‘ von 90%“, resümierte Karl Bär. Daher gelte es, die privaten Waldbesitzer mit Finanzmitteln und mehr Forstpersonal zu unterstützen.